#2 Grafiktablett-Auswahl

Wer die Wahl hat… Wie finde ich das richtige Grafiktablett? Teil 2

„Als ich ein paar Jahre später „dieses Digital-Painting“ ausprobieren wollte, musste doch wieder ein Tablett her. Diesmal wollte ich keine halben Sachen machen und dachte mir: „The bigger the better!“. Ein gebrauchtes Wacom Intuos2, CAD Ausgabe. Arbeitsfläche A2. Ich habe es vom ersten Augenblick an geliebt. Die Druckempfindlichkeit war geradezu perfekt für mich, die Übertragung der Bewegung auf Photoshops Benutzeroberfläche fließend und punktgenau. Der Pen kam ohne Batterien aus und hat diverseste Stürze und Heimtierattacken locker weggesteckt. Einziger Nachteil: 100LZcm Kantenlänge. Auf diesem Monster konnte ich bei geschickter Bauweise nicht nur mein Notebook abstellen, sondern auch noch den Kaffee inkl. Untertasse und den Pizzateller. Nach ein paar Monaten hatte ich meine „Maushand“ gegen eine „Tennisschulter“ getauscht.“

The bigger, the better?

Beim Grafiktablett ist die Position des Stiftes auf der aktiven Zeichenfläche immer fix. Links oben auf dem Tablett ist immer auch links oben auf dem Monitor, rechts unten immer rechts unten. Wie kurz oder lang die Linie am Ende wird, hängt vom Verhältnis der Tablettgröße zur Monitorauflösung ab.
So ergibt ein Strich mit dem Pen auf einem kleinen Monitor eine längere Linie als auf einem großen.

vgl

Dennoch kann man sich bei der Wahl der Tablettgröße eher nach dem Einsatzzweck als der Monitorauflösung richten.

Typischer Einsatz kleiner Tabletts
(ca. 150 x 95 mm aktive Fläche)

  • Als ergonomischer Mausersatz zum Schonen des Handgelenks
  • Für kleinere handschriftliche Notizen in elektronischen Dokumenten
  • Für alle die oft mit dem Tablett unterwegs sind und somit Platz und Gewicht sparen wollen. Für einen durchschnittlich großen Laptop mit 1920 x 1080 Display ist ein kleines Tablet vollkommen ausreichend.

Wer mit einem sehr kleinen Tablett und einem großen Monitor arbeiten möchte, sollte auf eine möglichst hohe Auflösung beim Tablett achten.

Typischer Einsatz eines mittelgroßen Zeichentabletts
(ca. 220 x140 mm aktive Fläche)

  • Gut geeignet für die meisten Anwendungen
  • Erlaubt Zeichnern und Illustratoren größere und damit natürlichere Bewegungen beim Arbeiten
  • Kann mit entsprechend großer Tasche auch noch mobil genutzt werden

Typischer Einsatz großer Tabletts
(ca. 325 x 200 mm aktive Fläche)

  • Geeignet für alle, die gern Bewegungen mit dem ganzen Arm machen
  • Für Illustratoren, die ihre Arbeiten zuerst auf traditionellen Medien zeichnen und sie dann mittels Tablett übertragen

Bei großen Tabletts sollte man beachten, dass zusätzlich zur aktiven Zeichenfläche noch Rahmen und Platz für evtl. Funktionstasten kommen. Diese Tabletts benötigen viel Platz und sind relativ schwer und unhandlich.

Fazit: Ein mittelgroßes Tablett ist für die meisten Anwendungen und Anwender geeignet. Wer wenig Platz auf dem Schreibtisch hat oder oft unterwegs ist, sollte sich auch die kleineren Modelle ansehen. Wer gern mit ausholenden Gesten arbeitet oder Zeichnungen abpausen möchte, kann die größeren Varianten ins Auge fassen. Sinnvoll ist aus meiner Sicht auch, gleich ein Widescreen-Tablett zu kaufen, wenn hauptsächlich mit Widescreen-Monitoren gearbeitet wird.

 

Related Posts